Aktuelles

16
Jan 2015
Posted By: In: Aktuell, Presse, 0 Comments

In Niedersachsen agieren DGB und bpa aktuell über die Presse gegen die Pläne der Landesregierung, eine berufliche Selbstverwaltung der Pflegenden in Form einer Pflegekammer zu schaffen. Die Pflegekammern sollen in allen Bundesländern die Pflege politisch aufwerten und auf Augenhöhe mit den anderen Dienstleistern im Gesundheitswesen bringen. Auch der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), begrüßt die Einrichtung von Pflegekammern.

In Niedersachsen hatte eine repräsentative Befragung der Pflegenden eine satte Zweidrittelmehrheit für eine Pflegekammer erbracht. Das aber passt vor allem den Arbeitgebern in der Pflege nicht. Deren Lobbyverband bpa (Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.) trommelt seit langem mit hohem finanziellen Aufwand – aber nur mit Scheinargumenten – gegen eine Interessenvertretung der Berufsgruppe der Pflegekräfte.

Aber dass die Gewerkschaften wie DGB und ver.di den Willen der Pflegenden so hartnäckig bekämpfen, ist kritisch zu sehen. Was haben denn diese Arbeitnehmer-vertretungen in den letzten 20 Jahren für die Pflege erreicht? Das sollte sich jede Pflegekraft individuell anhand ihrer Arbeitsbedingungen fragen! Personalabbau, unterdurchschnittliche Lohnentwicklungen, Ablehnung der Erhöhung der Ausbildungsstandards auf EU-Niveau etc. sind kein Ruhmesblatt für DGB und andere. Zumal Gewerkschaften ohnehin kein Mandat zur fachlichen Vertretung des Berufs Pflege haben. Diese brauchen wir Pflegenden aber mehr denn je.

In Rheinland-Pfalz ist die erste Pflegekammer gerade gesetzlich mit den Stimmen aller Fraktionen des Landtags eingeführt worden. Eine Ausbreitung auf die anderen Bundesländer ist wahrscheinlich und begrüßenswert.

Der Bremer Pflegerat unterstützt die bereits konkreten Pläne der niedersächsischen Landesregierung für die Einführung einer Pflegekammer und fordert die Bremer Landesregierung auf, endlich den Weg zur Einführung einer Vertretung der beruflichen Pflege frei zu machen. Vorbilder gibt es mittlerweile genug!

Wir fordern: Nicht mehr über uns ohne uns! 

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